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Party Manual Madrid Noche Blanco 2007

Party Manual Madrid

Marina Belobrovaja und Frank Landes kamen 2005 wegen Party Manual zu mir - siehe Party Manual 2005. 2006 konnten wir an der Gessnerallee und später Liste im Kaskadenkondensator in Basel nochmals performen, wir wollten alles möglichst verbessern vorher. Mein erstes Hamsterrad war ja wegen Geldmangel aus Überresten von Bauten für ein Kafka-Theaterstück, das in der damals leeren Tonimolkerei aufgeführt wurde, gebaut. Nun liess ich Rohre biegen, so dass vier Halbkreise entstanden, die zusammengesteckt werden können. Für ein grosses, tragfähiges Lager - fuhr ich zur Firma Schulthess und fragte nach einem übriggebliebenen Lager von einer grossen Wäscherei-Waschmaschine. Dazu drehte ich aus einem dickwandigen Rohr die Achse..  Das Ziel war, dass man ins Rad einsteigen konnte, ohne durch Speichen behindert zu werden. Ich entwarf die entsprechend dem Kraftfluss. Natürlich mussten wir es erst fertigbauen, bevor wir es ausprobieren konnten. (Und selbstverständlich immer noch musste das Riesending die Diskokugel drehen!) Später kam noch ein Geländer inwändig hinzu, um die Sicherheit für die Hamster zu gewährleisten. Alles, wie überhaupt alle Stromerzeugungsmaschinen musste zerlegbar sein - in den Kaskadenkondensator mussten wir alles einzeln hochtragen, kein Lift..  Frank ist ein bewundernswerter Handwerker, Marina ebenso - also schafften wir das zu dritt..  Frank baute noch eine wunderbare LED-Leuchtbar, mit Glastheke, worin hunderte (damals noch teure) LEDs eingebaut und gelötet wurden, in Nachtarbeit.. 

2007 bekamen wir noch eine Einladung nach Madrid während der Noche Blancos ins Condeduque. Wir - eigentlich war das Franks Idee - beschlossen, einfach durchzufahren, 24 Stunden von Zürich nach Madrid. Marina konnte nicht Autofahren, also schlief immer einer von uns anderen zusammengekrümmt unter dem Armaturenbrett des Mietwagens, während der andere fuhr. Schön war, morgens durch Spanien zu fahren..  In Madrid ging alles soweit gut. Ich hatte, um die 12Volt-DC-DC-Wandler zu retten, etwas ausgedacht: Die Gleichstrommotoren, welche den Strom erzeugten, lieferten Spannung bis gegen 110 V. Die Wandler mussten das in gleichmässige 12 V regeln, vertrugen aber bloss 72 V Eingangsspannung. Also bestellte ich bei befreundeten Elektronikern eine Schaltung, die ab ca. 60 V ein Relais anzog, das dann den Generatorstrom ungefiltert an eine normale Glühbirne für 220 V leitete. Ich hoffte, dass das dann die Leute auf den Velos so anstrengen würde, dass sie von selber wieder langsamer treten würden. Weit gefehlt: Sie fanden das eine Herausforderung, die Glühbirnen zum Leuchten zu bringen! Was dann immer wieder den Saal, den wir mit vielen Velolämpchen erleuchteten dunkel werden liess.. 


Ansonsten wurden wir aufs allerbeste verwöhnt von den Spaniern, abends dann war harte Arbeit: Wasser verteilen, feuchte Schweisstücher aufhängen und erklären, dass man eben nicht zu stark strampeln solle...  Einmal wurde unsere ganze Party evakuiert, weil eine Bombendrohung eingegangen war. Wir standen dann eine ganze Weile alle hinter dem Gebäude, bis Entwarnung gegeben wurde und wir alle wieder rein durften. Ernüchtert wollte gar niemand mehr Arbeiten und Strom erzeugen - aber Marina rief alle enthusiastisch dazu auf, zu Arbeiten! Wir brauchen Euch! Strampelt! Party Manual muss weitergehen! Und es funktionierte..  Ein Roma kam jeden Abend und lief im Hamsterrad stundenlang - sicher auch fürs Geld, was wenig genug war, aber auch, weil er einfach problemlos dazu gehörte, glaube ich..  

Wir selber

2007

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