PET - Roboter 2020
ferngesteuertes möglichst lebendiges Gerät, Filmprop
Die Anfrage, einen ferngesteuerten Pet-Container zu bauen bekam ich schon früher 2020 von einer anderen Produktion. Die riefen mich dann aber an und sagten mir, dass sie den Job nicht bekommen hätten..
Wenig später bekam ich einen Anruf von Yogi Parish, der den Zuschlag erhalten hatte..
Wir trafen uns, er meinte, dass er ohnehin vieles Postproduktiv lösen würde, also der Aufwand für mich nicht unglaublich sein würde.. Die Zeit war auch nicht mehr übertrieben lang bis zum Dreh.
Ich griff auf meine Erfahrungen mit ferngesteuerten Gegenständen fürs Theater zurück, nahm Motoren aus dem Lager und machte mich daran.
Zunächst hoffte ich, ein einziges Vorderrad würde genügen, dass man von vorne nicht viel davon sehen würde. Ging natürlich nicht: Der Container kippte bei der geringsten Unebenheit – zudem hatte ich aus Kostengründen auf eine Federung bei diesem Rad verzichtet, was zu einer enormen Geräuschentwicklung führte und geländegängig war der Robo auch überhaupt nicht. Der Aufwand wurde also genauso gross, wie ich anfangs gedacht hatte..
Schweren Herzens baute ich eine parallelogrammgeführte Federung an die nunmehr zwei Vorderräder. Als ich alles zusammen hatte und proben konnte – funktionierte es bestens. Die Frontklappe, welche geöffnet und geschlossen werden musste, war herausfordernd: Die Hebelwirkung der grossen Klappe! Der Motor konnte sie nicht mehr schliessen.. Bis ich eine Stützfeder einbaute, die beim Anfang der Schliessbewegung mithalf.
Der Dreh war, wieder aus Kostengründen, auf einen einzigen Tag konzentriert – von halb 8 bis ca. 20 Uhr abends. Das mochte ich nicht so sehr: Falls ein gröberes Problem auftreten sollte – musste ich es am Set lösen.
Es ging alles gut: Einmal lockerte sich eine Fixierschraube eines Antriebsrades. Der Robo gehorchte der Steuerung nicht mehr. Eine Weile wusste ich nicht weshalb, bis ich die Madenschraube kontrollierte und anzog. Ich hatte schon Angst, das Schneckenradgetriebe eines Motors sei gebrochen..
Und auf dem nassen schräg liegenden Rasen wie im Blumenbeet vermochte der Robo nicht mehr zu fahren, die Räder drehten durch, da ich kein Profil reingeschnitten hatte. Aber Yogi meinte (zu recht, wie man sieht) dass ich ohne Weiteres dem Robo von Hand helfen könnte. Er würde mich dann in der Postproduktion schon rausputzen.
Der Kampf mit dem Staubsaugeroboter war lustig – bloss konnte das Ding ohnehin viel mehr als mein eigener Robo.. Was ein klein wenig frustrierend ist..
Ich wechselte die schöne Klappe während des Kampfes gegen die von mir vorbereitete arg verbogene aus, mit welcher er dann traurig weiterzockelte..
Sonst fuhr der Robo brav überall hin, wo er sollte – sogar ganz am Ende mitten auf die Kreuzung. (In den Tod!) Die wurde im Abendverkehr zum Vergnügen der Heimkehrer ein paarmal für uns gesperrt..
2020