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SanArena - Trennwand 2010

Grosse Türöffnungsmechanik

René Lang damals noch bei SLS (später gründete er Inqubator), beauftragte mich 2010, für die Neuausstattung der SanArena Rettungsschule in Zürich eine komplizierte Trennwand zu konstruieren. 


Die ersten Bilder zeigen die alten gruseligen Unfallsituationen, welche ersetzt wurden. Anstelle der Werkstatt und der Küche sollten neue Umgebungen entstehen.


5 Elemente, Transluzide Plexiglasplatten, sollten den Raum im Keller trennen. 

Je zwei oder drei der Elemente sollten zusammen geöffnet werden können, ebenfalls alle 5 Elemente aufs Mal. Gedacht war das, weil in jedem der zwei Raumteile andere Umgebungen eingerichtet werden würden: Werkstatt, Chemielabor auf der einen und ein Bahnhof auf der anderen Seite. Wenn der Kurs auf der einen Seite wäre – würde auf die Trennwand ein entsprechender Film (Werkstatt, Laborumgebung) projiziert. 

Später einmal musste ich die Messing-Umlenkrollen neu mit einer höheren Flanke drehen, da ein Seil ausgehängt war. Seitdem hörte ich nichts mehr von der San

Damit die Gruppe rasch von einer Seite zur anderen gelangen konnte, musste die Trennwand möglichst rasch frei durchgängig gemacht werden können.

Nach einigem Kopfzerbrechen – die Räumlichkeiten hatten oben durchgehende Rohre, die bleiben mussten, was den Platz für die Konstruktion beschränkte – beschloss ich, einen tragenden Stahlrahmen zu bauen, der oben an den Beton-Tragebalken geschraubt würde. Die Stangentriebe fürs Drehen der Scheiben mussten unter den Rohren hindurch gehen. In den Boden kamen eine C-Profilschiene eingelassen mit verschiebbaren Bronze-Gleitlagern.


Da wollte ich schon aus Platzgründen keine Kugellager einlassen, zudem sind die auf Dauer nicht vor Feuchtigkeit und Staub sicher, was sie zum Blockieren bringen kann. Gleitlager hingegen vertragen einiges..

Oben sind die Scheiben an Profilen in Kugellagern aufgehängt, wenn sie  unten aufstünden, würden sie sich verbiegen. Sie sind 8 mm stark. Solche U-Profile gab es nicht zu kaufen, also nahm ich Edelstahl-Flachprofile, verschweisste jeweils zwei so, dass ein etwas grösserer Abstand als 8 mm frei blieb. 


Die Schliessmechanik baute ich in der Werkstatt fertig, so dass alles schon funktional war. Die Kraftübertragung musste in zwei Richtungen um Ecken gehen, also kamen dafür nur Edelstahl-Drahtseile in Frage. Eine Rollenkette, welche robuster gewesen wäre, kann das nicht.

Konzentrisch gelagerte Doppelhebel sind für die Handhabung der Türen da – zugänglich von beiden Seiten der geschlossenen Scheiben. Auch das war eine Anforderung – praktischerweise und auch zur Sicherheit. (Gerade in der SanArena sollte es ja nicht zu Unfällen kommen..)

Christian Ratti war bei dem Projekt mein Assistent.


Die ganze Sache war ein Prototyp, erst beim Aufbau zeigte sich, ob alles wie gedacht funktionierte. Z.B. erfuhr ich, dass 8 mm starke Plexischeiben nicht etwa wirklich 8 mm stark sind, sondern gegen 9 mm! Die Halterungen, zehn Stück, waren schon fertiggebaut, mit eingeschnittenen Haltegewinde und Ansenkungen, etc.. Die Platten liessen sich nicht einschieben.


Wir schliffen die oberen und unteren Ende der Platten mit der Flex auf 8 mm herunter.. Nur wenige Platten entsprachen wenigstens an einem Ende der Nenn-Stärke..

Aber am Schluss klappte alles – obwohl nur schon die etwa 5 Meter lange Tragekonstruktion gar nicht so einfach in den Keller zu bringen war.. Ich bin eigens vorab damit hingefahren zum Ausprobieren.


Später musste ich noch einmal die Messing-Umlenkrollen neu mit einseitig höheren Flanke drehen, da ein Seil ausgehängt war. Seitdem hörte ich nichts mehr von der SanArena.

Christian Ratti

2010

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